Garten Podcasts
Heike Sicconi spricht mit Marco Büttgenbach von der Alexianer Klostergärtnerei in Köln Porz. "Augen auf beim Pflanzenkauf - Der Garten im Mai" ist vom 10. Mai 2018 und damit bei uns in Kürze wieder ganz aktuell. Sie haben so recht, mit dem, was sie da sagen und ich überlege mir, was das für mich hier bedeutet.
Da stehen diese ganzen kleinen Zimmerpflanzen, die ursprünglich aus den Tropen stammen und jedenfalls bei uns nicht heimisch sind. In ihrer Heimat in der freien Natur würde es denen ganz anders gehen. Im Winter wusste ich noch nichts vom Krieg in der Ukraine und hab diese Pflanzen unter Pflanzenlampen stehen gehabt und mich über jedes neu entstehende Blatt gefreut. Jetzt sind sie von Thripsen befallen und leiden ganz offensichtlich. Sie stehen im Bad, damit ich sie nah am Wasserhahn habe und sie immer wieder so gut wie möglich von den Schädlingen befreie. Natürlich könnte ich ihnen ein biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel aus Kernseife, Öl und Wasser mischen oder ein systemisch wirkendes stärkeres Gegenmittel besorgen. - Aber: Nee! Das alles möchte ich nicht. Ich möchte, dass sie einfach nur so fröhlich vor sich hinwachsen. Ich möchte, dass es auch anders geht.
Ich finde es nicht mehr ok, blind einfach so weiter zu machen wie vorher oder wie immer. So viele Menschen sind auf der Flucht und haben alles verloren und ich wasche Mini-Pflanzen jeden Tag die Blätter mit Trinkwasser ab und päppele sie unter speziellen Pflanzenlampen? In mit Gas beheizten Räumen? Mit russischem Gas? Wahrscheinlich mit russischem Gas? Welches Gas soll das auch sonst sein, mit dem das Haus hier mit Energie versorgt wird.
Und dann haben die Schädlinge auch noch angefangen, sich auf den Paprika Setzlingen auszubreiten.
Ich werde ein paar Korrekturen vornehmen an meinem bisherigen gewohnten Verhalten. Ich denke noch weiter darüber nach. Aber einfach so weitermachen das ist jedenfalls keine Lösung, die mir gefällt.
Nur weil wir was können, müssen wir es nicht unbedingt auch machen. Zum Beispiel Erdbeeren im Dezember in beheizten Gewächshäusern ernten. OK! - Sowas habe ich auch noch nie gemacht. 🙂 Aber ob beheizte Gewächshäuser überhaupt sein müssen, oder ob man ein solches beheizbares Gewächshaus vielleicht nur sporadisch nach Bedarf heizt, weil sich da zum Beispiel Leute drin aufhalten und nicht nur allein, weil da 'ne Tomatenpflanze drin steht, die irgendwer schon im Januar zum Keimen gebracht hat.
Meine Tomaten sehen aktuell so aus. Sie stehen hell im zur Zeit nur punktuell beheizten Wohnzimmer am Fenster. Die Geranie, die ich im Keller zu überwintern versucht habe, hat es in diesem Jahr nicht geschafft. Im letzten Jahr hatte ich eine Erfolgsquote von 50% zu verzeichnen. Ich hatte sie über Kopf hängend dunkel und kühl überwintert. Schön und gut. Aber gelohnt hatte es sich nicht. Im Mai Geranien kaufen werde ich aber jetzt nach Kenntnis dieser schönen Podcastfolge auch nicht. Außerdem sind Geranien auch nicht nützlich für die Insekten. Was soll ich also damit?
Sodomapfel und Grünkohl das ist die Podcastfolge, die ich am Anfang dieses Artikels als "schon etwas älter" bezeichnet habe. Sie ist am 24. Mai 2018 veröffentlicht worden. Gundi Shachal lebt seit 30 Jahren im Kibbuz En Gedi. Spannend den beiden Frauen in dieser Folge zuzuhören. Oft wurde einfach ausprobiert, was wo wächst. Jemand hatte eine Pflanze oder Samen und dann hat man schon gesehen, was daraus wird. Und genau DAS mache ich jetzt auch. Ich gehe in unseren Garten und mache da irgendwas und dann sehe ich, was daraus wird.