Krankenkasse und andere Schwierigkeiten
Wenn man nirgends mehr angestellt ist, weil man selbstständig tätig ist, muss man die Entscheidung treffen, wie man sich krankenversichern möchte. Privat oder gesetzlich. Einer meiner Lehrer in der Berufsschule hatte dringend dazu geraten, auch wenn wir in unseren zukünftigen Führungspositionen in den verschiedenen Großunternehmen des Einzelhandels, in denen wir ausgebildet wurden, viel Geld verdienen würden und private Versicherungsunternehmen uns großzügig, preiswerte Krankenversicherungen anbieten würden, so sollten wir darauf NICHT eingehen, sondern weiterhin in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert bleiben. "Jetzt können die euch tolle Konditionen bieten, aber wenn ihr dann älter werdet, wird es viel teurer für euch. Und dann kommt ihr da nicht mehr raus. Ein so einfaches Zurück in die gesetzliche Krankenkasse gibt es nicht!"
Meine Recherche dazu im Internet bestätigte seinen Rat und so kam es, dass ich als freiwilliges Mitglied in meiner gesetzlichen Krankenversicherung geblieben bin. (Und auch, weil ich mit denen zufrieden bin und überhaupt gerade erst eine neue Krankenkassenkarte mit aktualisiertem Foto bekommen hatte!)
ABER! - Bist du irgendwo angestellt, steht dein Verdienst fest und dein Arbeitgeber regelt das alles für dich: Krankenkasse und Co. - Das alles läuft sozusagen von selbst und du musst dich um nichts kümmern. Außer die brauchen mal ein neues Foto für deine Karte, aber das kommt nicht oft vor und ist nun wirklich schnell gemacht.
Wenn du ein Unternehmen hast und insbesondere, wenn du ein ganz neues Unternehmen hast, dann kennst du deine Zahlen nicht. Du kannst Prognosen machen, aber was du tatsächlich damit eingenommen haben wirst, weißt du immer erst hinterher.
ABER! - Das ist gar nicht schlimm, weil dein Steuerberater und deine Krankenkasse dich in diesem Punkt beraten können! Und du meldest dann im Nachhinein die tatsächlich erreichten Zahlen an die Krankenkasse weiter, die anhand dieser "Einkommensmeldung" dann wiederum deinen Beitragssatz festlegen. Dabei kann es passieren, dass die Beiträge, die du geleistet hast zu hoch oder zu niedrig waren. So kommt es zu einer Nachzahlung oder einer Rückerstattung. Eigentlich ist es wirklich ganz einfach und genauso wie es mit dem Strom oft geregelt ist: Du zahlst einen Betrag und kriegst was wieder oder musst nachzahlen, je nachdem wie der Verbrauch dann tatsächlich war.
Aber ehrlich gesagt: Bevor man das so richtig verstanden hat, kann sowas einen schon nervös machen. Zumindest mich.